Eine kürzlich durchgeführte Studie über den Impfstoff gegen humane Papillomaviren (HPV) hat keine signifikante Wirksamkeit gezeigt. Die Ergebnisse sind alarmierend für die Wirksamkeit des Impfstoffs: Der Impfstoff bietet weder Schutz noch verringert er die Übertragung. Im Gegensatz dazu geben die gut dokumentierten Risiken von Nebenwirkungen weiterhin Anlass zur Sorge.
Die Studie mit dem Titel „Human papillomavirus incidence and transmission by vaccination status among heterosexual couples“ (Häufigkeit und Übertragung des humanen Papillomavirus nach Impfstatus bei heterosexuellen Paaren ) wurde von Forschern renommierter Einrichtungen wie der University of Toronto, der McGill University und dem Centre Hospitalier de l’Université de Montréal durchgeführt. Sie konzentrierte sich auf die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen HPV und nicht auf seine Nebenwirkungen oder Risiken.
Zwischen 2014 und 2022 wurden 308 heterosexuelle Paare in Montreal, Kanada, untersucht. Die Teilnehmer wurden in vier Gruppen eingeteilt: beide Partner geimpft, nur der männliche Partner geimpft, nur die weibliche Partnerin geimpft und keiner der beiden Partner geimpft. Sie erhielten entweder den HPV-Impfstoff Gardasil 9 oder ein Placebo (einen Hepatitis-A-Impfstoff).
Die Ergebnisse der Studie ergaben kein einheitliches Muster des Schutzes gegen HPV bei Frauen und keine Hinweise darauf, dass die jüngste Impfung die Übertragung bei nicht übereinstimmenden Paaren (bei denen nur ein Partner geimpft war) verringert oder dem nicht geimpften Partner Schutz bietet. Die Forscher raten davon ab, diese Ergebnisse auf jüngere Bevölkerungsgruppen zu verallgemeinern.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- Kein Schutz für kürzlich geimpfte Frauen: Bei Frauen, die erst kürzlich geimpft worden waren, wurde kein signifikanter Rückgang neuer HPV-Infektionen festgestellt.
- Kein Rückgang der Übertragung: Bei diskordanten Paaren wurde kein Rückgang der HPV-Übertragung festgestellt, wenn nur ein Partner geimpft wurde.
- Kein indirekter Schutz: Die Impfung eines Partners schützte den nicht geimpften Partner nicht vor einer HPV-Infektion.
- Schwacher Schutz bei Männern: Der Impfstoff hat bei Männern nur eine schwache Schutzwirkung gegen HPV.
Diese Ergebnisse haben eine heftige Debatte ausgelöst, wobei Kritiker eine Neubewertung der Impfempfehlungen fordern. In Österreich zum Beispiel wird die HPV-Impfung stark gefördert und teilweise mit öffentlichen Mitteln subventioniert. Befürworter der Impfung verweisen auf Studien aus Ländern wie Australien und Schweden, wo umfassende Impfprogramme seit 2006 zu einem deutlichen Rückgang der HPV-bedingten Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebsvorstufen und Genitalwarzen geführt haben sollen. Kritiker argumentieren jedoch, dass diese Rückgänge bereits vor der Einführung der Impfprogramme einsetzten.